Mit der Barberpole bekennt sich der Barbier zu seinem Handwerk. Ursprünglich nur in den Staaten zu finden, dreht sich die rot-weiß-blau bemalte Stange auch hierzulande immer öfter vor den Barbershops eures Vertrauens. Sie signalisiert dem Mann , dass er hier Haarschnitt und Rasur erhalten kann. Schließt der Laden, hört das Drehen der Barberpole meistens auf. Über die Jahrzehnte ist sie zum Kultobjekt geworden und vor jedem Barbershop, der was auf sich hält, weißt sie Kunden den Weg.
Dabei ist die Geschichte der Barberpole (Barbierpfosten) alles andere als einladend. Wir zeigen, was es mit ihr auf sich hat und welche Geschichte hinter dem Kultobjekt steckt.
Die Geschichte der Barberpole und seiner Farbgebung
Die Ursprünge der Barberpole gehen bis ins Mittelalter zurück. Sie ist somit ein Vermächtnis einer längst vergangenen Zeit in der die Menschen nicht nur zum Barbier wegen eines Haarschnitts und der Rasur gingen. Damals wurden in Barbershops auch Aderlass oder zahlreiche andere medizinische Verfahren durchgeführt.
Als die Medizin nach und nach zur Wissenschaft wurde, mussten zahlreiche Ärzte gesucht und ausgebildet werden. Da die Barbiere gut mit scharfen Gegenständen umgehen konnten und seit jeher schon medizinische Eingriffe durchführten, wurden die geeignetsten Barbiere auch zu Zahnärzten und Medizinern weitergebildet.
Die wahrscheinlichste Theorie über die Herkunft und Farbgebung des Barberpoles ist, dass die roten Verbände nach Aderlass und sonstigen Eingriffen vor der Tür zum trocknen um einen Pfosten gehängt wurden. Begünstigt durch den wehenden Wind wickelten die roten Bandagen sich um den Pfosten und sorgten somit für das markante streifenförmige Muster. Die klassische Variante besteht somit auch nur aus den Farben Rot und Weiß.
Die Barbiere fingen damit an, die rot-weißen Pfosten dazu zu nutzen, um auf Ihre chirurgischen Dienstleistung aufmerksam zu machen und mehr Kunden anzulocken. Anhand des Kultpfostens konnten die Kunden sehen, welcher Barbier neben den klassischen Haarschnitten auch medizinische Dienste anbot und welcher nicht.
Schon früh wurden die rot-weißen Streifen um einen blauen Streifen ergänzt. Diesen findet man immer auf amerikanischen und heute auch überwiegend auf europäischen Barberpoles. Hierbei ist es am wahrscheinlichsten, dass die US-Amerikaner den blauen Streifen von Ihrer Nationalflagge adaptiert haben und somit ihren Patriotismus zur Geltung bringen. Andere Theorien gehen davon aus, dass blau für das venöse, rot für das arterielle Blut und der weiße Streifen den sauberen Verband symbolisiert. Einen exakten Beleg für die Herkunft des blauen Streifens gibt es nicht.
Heute ist der Barberpole Kultobjekt und Wegweißer zum Barbershop gleichzeitig. Nur schmerzhaften Eingriffen kann man sich hier nicht mehr unterziehen. Auch der barbershop-finder nutzt die drei Farben in seinem Favicon, um den Themenbezug visuell herzustellen.
Die Barberpole-Illsusion als optische Täuschung
Die Barberpole dient nicht nur dazu, dem Mann zu zeigen, dass sich hier ein Barbier niedergelassen hat. Zugleich ist die Barberpole-Illsusion auch eine der bekanntesten optischen Täuschung der wahrgenommenen Bewegung. Die Täuschung basiert auf dem definierten Aperturproblem. Hierbei signalisiert die Barberpole dem Betrachter, dass die Streifen nach oben oder unten wandern.
Wo kann ich die Barberpole günstig kaufen?
Während die größten amerikanischen Produzenten von Barberpoles noch Anfang des 19. Jahrhunderts über 5000 Stück jährlich absetzten, sind es heute nur noch wenige Hunderte. Kaufen kannst du die Barberpole in spezialisierten Einrichtungsshops. Wir haben die günstigsten Möglichkeiten auf Amazon entdeckt. Wahlweiße gibt es Varianten mit Beleuchtung oder ohne Beleuchtung. Preise fangen ab 110 € an.
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